top of page

Gerechtigkeit ?

Gerechtigkeit1.jpg

Quäle nie ein Tier zum Scherz,

denn es fühlt wie du den Schmerz, sagt das Sprichwort.

So ist es auch mit den Menschen:

alle fühlen Schmerzen,

gleichgültig, ob sie „gut“

oder „böse“ sind.

gleichgültig, ob sie „im Recht“ sind oder nicht.

 

Jemand hat dir einen Schmerz zugefügt,

 und du willst Rache.

Auge um Auge, Zahn um Zahn.

Gerechtigkeit.

Denn du bist das Opfer,

und er ist der Täter.

 

Wenn nun das Opfer Rache nimmt,

wird es selbst zum Täter,

der das Gleiche tut wie derjenige,

den es deswegen verurteilt hat: 

Es macht seinerseits jemanden zum leidenden Opfer.

Das nennt man dann Gerechtigkeit:

jeder soll das gleiche Maß an Leiden haben.

 

 

 

So setzt sich das Wechselspiel

zwischen Opfer /Täter

und Täter/Opfer unaufhörlich fort.

Heute bin ich dran, morgen du.

Heute bist du dran, morgen ich.

 

Aber ich bin natürlich im Recht,

mein Leiden ist mehr wert

als deines,

der du mir zuerst das Leid zugefügt hast

und mir dadurch das Recht gegeben hast,

dir ein Leid zuzufügen,

das du verdient hast

und das deshalb gar kein richtiges Leid ist,

das Mitleid verdient,

sondern die verdiente Strafe für das Leid,

das du mir zugefügt hast

und das ungerecht und unverdient war.

 

Und so bleibt unser Leben ein ewiges Kampfgetümmel,

in dem mal der eine,

mal der andere Leid erfährt

und in dem das eine Leid das andere erzeugt,

weil wir immer nur Rache und „Gerechtigkeit“ wollen

und es ablehnen,

denjenigen, der uns das Leid zugefügt hat,

zu VERSTEHEN.

79274 St. Märgen, Kirchplatz 11, Tel. 07669 93 95 77  Fax 07669 93 95 78  E-Mail: blome@posteo.de

bottom of page