DR. MED. GÖTZ BLOME
Bach-Blüten und Beziehungsprobleme
Neben der Beziehung zu uns selbst und zu unserer Arbeit sind es vor allem die Beziehungen zur Umwelt und zu anderen Menschen, von denen entscheidend unser Wohlergehen abhängt.
Schon vom frühesten Zeitpunkt unserer Existenz – also bereits im Mutterleib – treten wir in Kontakt zu jenen Menschen, die uns nah sind und auf deren Wohlwollen bzw. Liebe wir angewiesen sind, um zu überleben. Hauptsächlich ist dies natürlich die Mutter, die damit – wie auch unsere anderen Bezugspersonen - zu einem lebensbestimmenden Faktor in unserer Psyche wird.
Denn bei der Gestaltung unseres Lebens orientieren wir uns an unseren Erfahrungen mit der Welt: je nachdem, ob wir Liebe oder Ablehnung erfahren, ob wir gefördert oder unterdrückt werden, ob wir uns verstanden oder mißverstanden fühlen, gehen wir vertrauensvoll und optimistisch oder mißtrauisch und pessimistisch auf sie zu. Und schließlich wird daraus unsere Biographie.
Natürlich können wir nicht nur Verständnis und Entgegenkommen erwarten, denn unsere Welt ist ja gut und schlecht zugleich (wobei wir als gut das bezeichnen, was uns gut tut, und dementsprechend als schlecht, was uns nicht gut tut), und die Menschen kommen uns einmal freundlich und ein andermal feindlich entgegen, je nachdem, ob wir ihnen gut tun oder nicht. Hell und Dunkel, Freund und Feind, Freude und Leid – dies sind die Fäden, aus denen das Schicksal unser Leben webt, und wie hell oder dunkel das Ergebnis auch sein mag, so liegt doch immer ein Sinn darin.
Da aber das biologische Leben in uns nur auf Freude und Wohlbefinden eingestellt ist und niemals freiwillig verzichtet, sondern immer und unter allen Umständen das Bestmögliche herausholt, sind wir in unserer Eigenschaft als animalische, fühlende Wesen ebenfalls darauf eingestellt, es uns so gut wie möglich gehen zu lassen – d.h. uns zu nehmen, was wir brauchen, und auch unsere zwischenmenschlichen Kontakte nach dem Prinzip "Wenn du mir gut tust, liebe ich dich" zu gestalten, was nicht nur bedeutet, daß wir uns zu jenen Menschen hingezogen fühlen, die gut zu uns sind, sondern uns auch selbst so zu verhalten bemühen, daß die anderen uns mögen.
Selbst, wenn sie uns feindlich entgegenkommen, versuchen wir zunächst, eine positive Beziehung aufzunehmen - allerdings nur bis zu einem gewissen Toleranz-Punkt, der bei jedem Menschen an anderer Stelle liegt. Wird dieser Punkt überschritten, gehen wir zu feindlichem Verhalten über und versuchen, wie es in der ganzen Natur üblich ist, unseren Feind zu vertreiben oder zu besiegen. Dieses einfache Prinzip finden wir in allen menschlichen Beziehungen, natürlich auch in der Partnerschaft. Allerdings ist hier die Toleranz und die Bereitschaft zum Entgegenkommen besonders groß, weil man sich einerseits nahekommen will und andererseits wegen dieser Nähe unter Konflikten besonders leidet.
Viele Konflikte sind aber nicht objektiv begründet, sondern das Ergebnis von Mißverständnissen und schlechten Erfahrungen, die die Toleranzschwelle herabgesetzt haben, und viele menschliche Tragödien hätten sich vermeiden lassen, wenn die Beteiligten zu gesünderen und harmonischeren Beziehungen fähig gewesen wären.
Dies kann man mit liebevoller Erziehung, Aufklärung und Psychotherapie fördern und vor allem auch mit der Bach-Blüten-Therapie erreichen, die in der Lage ist, psychische Knoten zu entwirren, Neurosen zu entschärfen, innere Konflikte zu lösen und den Charakter zu harmonisieren.
In der folgenden Aufstellung finden Sie die wichtigsten Beziehungsmittel beschrieben.
Die Bezeichnung „Partner/in“ ist nicht nur für die Liebesbeziehung gemeint, sondern auch für jede andere menschliche Beziehung – z. B. Familienangehörige, Freunde, Arbeitskollege etc.
Agrimony
Problem: Unehrlichkeit
Aufgrund übertriebener Scheu vor Unangenehmem und Angst vor Konflikten ist man nicht ehrlich und offen gegenüber dem/der Partner/in, weil man mögliche unerfreuliche Reaktionen fürchtet. Man ist in der Partnerschaft unverbindlich, künstlich, verkrampft oder unehrlich. Innerlich leidet man vielleicht sehr unter der Situation, zeigt es aber dem/der Partner/in nicht. Man teilt sich nicht mit, was man empfindet, man weicht Auseinandersetzungen und Problemen zu sehr aus und verhindert dadurch nicht nur eine gute und ungezwungene Verständigung sondern auch eine Problemlösung.
Lösung: Ehrlichkeit, Offenheit
Agrimony ist ein besonders wichtiges Beziehungsmittel. Es stärkt das Bedürfnis nach mehr Wahrheit und macht fähig, diese auch zu ertragen. Man wird offener und natürlicher, man beginnt, sich so zeigen, wie man eigentlich ist, man verbirgt nicht mehr so viel vor dem/der Partner/in, man läßt sich auch auf unangenehme Gespräche, Auseinandersetzungen oder Situationen ein. Die Beziehung wird lebendiger, und es ergibt sich die Möglichkeit, die verdrängten Probleme zu lösen.
Beech
Problem: Abneigung, Unverträglichkeit
Aufgrund übertriebener Vorurteile, Abneigungen und Intoleranzen lehnt man entweder bestimmte Menschen oder bestimmte Eigenschaften des/der Partners/in spontan ab. Man nörgelt oder kritisiert zu viel herum.
Lösung: Akzeptanz, Toleranz
Beech macht insgesamt toleranter und verständnisvoller, so daß man weniger kritisiert und nicht mehr so viel ablehnt. Man kann den/die Partner/in oder bestimmte Eigenarten von ihm/ihr besser vertragen.
Centaury
Problem: Gehorsam, Unterwerfung
Autoritätsangst, ungenügendes Bewußtsein der eigenen Rechte und Selbstbehauptungsschwäche führen dazu, daß man zu nachgiebig ist oder sich dem/der Partner/in zu sehr unterwirft. Man läßt sich ausnützen, erpressen oder schlecht behandeln und kann in die Aschenputtel-Rolle geraten. Eine faire Beziehung, in der sich alle Partner optimal verwirklichen können, wird dadurch unmöglich.
Lösung: Selbstbehauptung, Bewußtwerdung der eigenen Rechte
Centaury gibt mehr „inneres Rückgrat“. Man läßt sich nicht mehr alles gefallen, verliert die Angst vor autoritärem Gehabe, man kann seinen Standpunkt vertreten und seine persönlichen Rechte besser wahren (ohne aber dabei rücksichtslos oder egoistisch zu werden). Dadurch kann sich eine Beziehung entwickeln, in der niemand zu viel von sich aufgibt und die allen Beteiligten zufriedenstellende Entfaltungsmöglichkeiten bietet.
Chicory
Problem: Besitzergreifende Überfürsorge
Durch zu starke und besitzergreifende Fürsorge macht man den/die Partner/in abhängig und hilfsbedürftig. Man versucht - mehr oder weniger unbewußt -, ihn/sie dadurch an sich zu binden und verpflichtet ihn/sie zu Dank für geleistete Hilfe oder Geschenke. Dadurch macht man die Beziehung zu einer Art Gefängnis für ihn/sie.
Lösung: Freilassende Hilfe
Chicory hilft, den/die Partner/in freier zu lassen. Man hört auf, ihn/sie sich durch Hilfe oder Wohltaten zu Dank oder Anhänglichkeit zu verpflichten, so daß sich eine Beziehung entwickeln kann, die auf Freiwilligkeit statt auf Zwang beruht. Vielleicht wird die Beziehung dadurch lockerer, jedenfalls aber besser und stimmiger.
Heather
Problem: Kontakt- Geltungs- und Liebesbedürfnis
Man leidet unter einem übertriebenen Geselligkeits- und Geltungsbedürfnis. Deshalb kann man nicht allein sein, braucht immer jemanden um sich herum oder will dauernd Anerkennung, Bestätigung, Lob, Schmeichelei oder „Streicheleinheiten“. Man ist zu egozentrisch und spricht am liebsten von sich selbst, um auf sich aufmerksam zu machen oder sich in ein gutes Licht zu stellen. - Eventuell leidet man im Falle einer Trennung sehr darunter, daß man nicht in Frieden und Freundschaft aus der Beziehung entlassen wird - man möchte doch von jedermann akzeptiert werden und kann keine Feindschaft ertragen.
Lösung: Selbstbewußtsein, Unabhängigkeit
Mit Hilfe von Heather wird man angenehmer und kann sich selbst mehr zurücknehmen. Man läßt auch den/die Partner/in zu Wort kommen und kann seinen/ihren Wert besser anerkennen, statt immer nur an den eigenen zu denken. - Im Falle einer Trennung läßt man sich nicht durch Ablehnung fertigmachen.
Holly
Problem: Unfreundlichkeit
Man ist entweder momentan unfreundlich, ungenießbar oder wütend, oder man ärgert sich allgemein zu schnell und reagiert gereizt oder unfreundlich.
Lösung: Freundlichkeit
Holly hilft, wieder freundlicher und umgänglicher zu werden. Man ärgert sich auch allgemein nicht mehr so oft und schnell.
Larch
Problem: Minderwertigkeitsgefühl
Aufgrund von Minderwertigkeitsgefühlen meint man, man sei dem/der Partner/in unterlegen und kann mit ihm/ihr nicht unbefangen umgehen. Vielleicht läßt man sich auch von dem/der Partner/in Minderwertigkeitsgefühle machen.
Lösung: Mehr Selbstwertgefühl, Selbstbewußtsein
Man wird sich seines eigenen Wertes, seiner Fähigkeiten und Qualitäten bewußter und kann dadurch einerseits dem/der Partner/in gleichberechtigt begegnen und sich andererseits in der Beziehung besser verwirklichen.
Pine
Problem: Schuldgefühle, Moralzwang
Man hat eine starke Neigung zu Schuldgefühlen und zwanghafter Moral. Dadurch kann man dem/der Partner/in nicht frei und selbstverantwortlich begegnen, sondern fühlt sich zu oft oder zu schnell von ihm/ihr verurteilt. Man bekommt sogleich ein schlechtes Gewissen, wenn der/die Partner/in einem Vorwürfe macht, bzw. man verleitet ihn/sie geradezu durch die schuldbewußte Haltung dazu. Man ist evtl. sexuell gehemmt, weil man die Sexualität irgendwie für sündig oder unmoralisch hält. - Im Falle einer selbst veranlassten Trennung leidet man sehr unter Schuldgefühlen.
Lösung: Innere Freiheit, Selbstverantwortung
Pine baut zwanghafte Moral und übertriebene Skrupel ab, so daß man freier und selbstverantwortlicher mit dem/der Partner/in umgehen kann und sich auch keine Vorwürfe mehr machen läßt. Dadurch entsteht entweder eine gleichberechtigte Beziehung, in der die Partner ihr eigenes Wesen verwirklichen können, oder man wird innerlich so frei, daß man sich ohne Schuldgefühle aus einer unguten Beziehung lösen kann. Auch die sexuelle Beziehung wird ungezwungener. - Im Falle einer unumgänglichen Trennung hat man kein schlechtes Gewissen mehr, sondern erkennt, daß man das Recht auf ein besseres Leben hat.
Red Chestnut
Problem: Sorge, Mitleid
Man sorgt sich zu sehr um den/die Partner/in und geht ihm/ihr damit auf die Nerven. Diese Haltung kann die Beziehung insgesamt sehr belasten. Oder man empfindet zu viel Mitleid mit dem/der Partner/in, so daß man sich in dessen Leiden hineinziehen läßt und selbst davon „angesteckt“ oder krank wird.
Lösung: Mitgefühl, Schicksalsvertrauen
Red Chestnut macht fähig, sich nicht in fremdes Leiden hineinziehen zu lassen. Man bleibt mitfühlend, kann sich aber zugleich seines Lebens erfreuen. So ist man in der Lage dem/der Partner/in in Not und Leid beizustehen bzw. ihn/sie vertrauensvoll seinem/ihrem eigenen Schicksal zu überlassen. Die Beziehung wird dadurch für alle Beteiligten segensreich.
Vervain
Problem: Einmischung, Aufdringlichkeit
Man versucht in bester Absicht ständig oder oft, bei dem/der Partner/in etwas zu verbessern, z.B. in Form von ungebetenen Ratschlägen oder Hilfsaktionen, oder ihn/sie auf einen anderen - vermeintlich besseren - Weg zu bringen. Weil man sich dabei nicht vergewissert, ob der/die Partner/in dies auch will, sondern ihn/sie einfach überfährt, erzeugt man Widerstände und wird evtl. als aufdringlich und intolerant empfunden. Dadurch können Verstimmungen und Konflikte entstehen.
Lösung: Gutes Augenmaß, Zurückhaltung
Unter dem Einfluß von Vervain kann man sich mehr zurücknehmen und den/die Partner/in so sein lassen, wie er/sie will, und ihn/sie tun lassen, was er/sie für richtig hält. Verbesserungsvorschläge macht man nur noch auf Wunsch.
Vine
Problem: Intoleranz, Herrschsucht
Man ist intolerant oder dogmatisch im Umgang mit dem/der Partner/in. Man kann keine fremde Meinung oder Widerspruch vertragen und will immer seinen eigenen Willen durchsetzen. Man versucht den/die Partner/in entsprechend den eigenen Vorstellungen zu ändern oder zu beherrschen und schreckt dabei auch vor - subtiler oder direkter - Gewalt nicht zurück.
Lösung: Toleranz, Respekt
Vine macht fähig, auch andere Meinungen, Vorlieben oder Lebensweisen zu tolerieren. Die Beziehung wird besser, weil sich auch der/die Partner/in in ihr verwirklichen kann, statt immer nur zu gehorchen.
Water Violet
Problem: Einzelgängerei, Bindungsangst, asoziales Verhalten
Aufgrund eines starken Bedürfnisses nach Unabhängigkeit oder Distanz läßt man sich nicht genug auf die Beziehung ein, hält sich zurück, hat Bindungsängste, geht seine eigenen Wege oder zieht sich zurück.
Lösung: Kontaktfähigkeit, Geselligkeit
Water Violet fördert die Bereitschaft, sich auf Kontakt und Nähe einzulassen, so daß man seine Bindungsängste verliert und die Beziehung enger und inniger wird. Water Violet kann u. U. eine sich auflösende Beziehung retten helfen.
Willow
Problem: Enttäuschte Erwartungen, Vorwurfshaltung, Unversöhnlichkeit
Man ist momentan sauer, enttäuscht, verbittert, beleidigt oder unversöhnlich oder man neigt dazu, schnell in dieser Weise zu reagieren, wenn man nicht bekommt, was man erwartet oder will. Man macht dem/der Partner/in Vorwürfe, weil man ihn/sie kleinkriegen will (und dies tut man umso schneller, je mehr der/die Partner/in daraufhin ein schlechtes Gewissen bekommt).
Lösung: Verzeihung, Akzeptanz
Willow ist das Versöhnungsmittel. Es fördert nicht nur die Bereitschaft, den/die Partner/in zu verstehen und ihm/r zu verzeihen, sondern baut auch die Tendenz ab, sich ungerecht oder schlecht behandelt zu fühlen. Die Beziehung verliert ihren feindlichen Charakter, weil man bereit ist, sich freundschaftlich zu begegnen, statt Forderungen zu stellen.