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Hast du Probleme? Dann bist du ein normaler Mensch. Denn wir alle haben sie beinahe täglich – klein oder groß -, so dass wir uns oft fragen, ob das so sein muss und ob man sie vermeiden kann. Sie erscheinen uns als ein ärgerliches Hindernis, das es uns schwer macht, das zu erreichen, was wir wollen: ein angenehmes Leben, Erfolg, Zufriedenheit, eine Liebesbeziehung, Anerkennung, Wohlstand, Erkenntnisse, Gesundheit und vieles mehr.

 

Probleme haben zwei Aspekte: einen materiellen und einen mentalen. Der materielle ist sichtbar, der mentale nur denkbar. Nimm als Beispiel einen großen Stein, der dir in den Weg geworfen wurde: er kann ein echtes Hindernis darstellen, das du aus dem Weg räumen musst, aber er kann auch nur ein eingebildetes Hindernis sein, wenn du ihn grundlos als solches betrachtest (tätest du das nicht, dann wäre er ja kein Problem). Und jetzt kommt die immer neue Frage: wie sollen wir darauf reagieren?

 

Wenn es sich um ein echtes, d.h. materielles, Problem handelt, gibt es folgende Möglichkeiten:

  • Wir finden uns zähneknirschend damit ab.

Das ist die schlechteste Lösung, weil das Problem weiter besteht und uns dauernd verfolgt oder belästigt oder quält. Dann können wir höchstens jammern oder still leiden, aber glücklich werden wir dabei nicht.

  • Wir versuchen, es zu ignorieren.

Das geht bis zu einem gewissen Grad, wenn wir gut im Verdrängen sind. Verdrängung ist immer dann sinnvoll, wenn wir keine Lösung für ein Problem sehen. Aber wir machen es dann wie der Vogel Strauß, der seinen Kopf in den Sand steckt und hofft, dass man ihn nicht sieht. Das Problem aber sieht uns (aus dem Unterbewussten) und versucht immer wieder, sich bemerkbar zu machen.

  • Wir beschweren uns und suchen nach einem/r Schuldigen.

Wir reagieren auf das Problem, indem wir jemand anderen dafür verantwortlich machen. Denn wir meinen ja meistens, wir seien das Opfer böser Menschen, widriger Umstände oder eines miesen Schicksals. Damit sind wir scheinbar freigesprochen, denn wir können ja nichts dafür. Aber gleichzeitig wissen wir, dass es nicht stimmt, und außerdem besteht das Problem weiter.

  • Wir lösen das Problem praktisch,  

indem wir die äußeren Umstände so korrigieren (also den Stein

aus dem Weg räumen), dass sie dem entsprechen, was wir

möchten. Normalerweise wird damit ein zufriedenstellender

Zustand erreicht. Üblicherweise gilt das als die beste Lösung,

st eigentlich aber nur ein oberflächlicher Erfolg, wenn wir uns

nicht gleichzeitig um die Ursache kümmern. Denn dann besteht

die Gefahr, dass das Problem irgendwann wieder auftaucht.

Außerdem wird es, obwohl äußerlich gelöst, in unserer Erinnerung

weiterbestehen und mehr oder weniger unbewusst unser weiteres Leben beeinflussen.

 

Alle diese Reaktionen und Lösungen haben einen „Schönheitsfehler“: sie berücksichtigen nicht die mentale Komponente des Problems, weil wir uns nicht ehrlich fragen, was es für uns bedeutet und warum wir es bekommen haben. Wir handeln, wie in der modernen Medizin üblich: man interessiert sich nur für das Symptom, nicht aber für die Ursache. Aber ein Problem ist keine sinnlose Panne im Lebensbetrieb, sondern ein Hindernis, das uns das Schicksal oder unsere Seele zu unserem eigenen Besten in den Weg wirft: indem wir gezwungenermaßen nach einer Lösung suchen, fin­den wir Antworten auf wichtige Fragen unseres Lebens, und indem wir das Problem zu lösen versuchen, entwickeln wir zusätzliche Kräfte. So kann man es auch als seelischen Wachstumsfaktor bezeichnen, als Katalysator und Beschleuniger unse­res persönlichen Fortschritts.

 

Wie wäre es daher, wenn wir zugeben würden, dass wir die meisten Probleme durch Unvernunft, Unehrlichkeit oder Unzufriedenheit selbst erzeugen? Das hätte zumindest zur Folge, dass wir uns nicht mehr beschweren und uns ungerecht behandelt fühlen können, und es würde uns statt fauler Ausreden zu einer Änderung unserer Ansichten und unserer Lebensweise verpflichten. Oft erzeugen wir auch unsere Probleme dadurch, dass wir entweder Unmögliches wollen oder indem wir etwas, was vor uns liegt und erledigt werden muss, für zu schwierig halten, also „aus der Maus einen Elefanten machen“. Wenn ich meine, ein Berg, den ich ersteigen muss, sei zu hoch, dann ist er für mich ein Problem. Betrachte ich ihn aber ihn als sportliche Herausforderung, dann ist er das nicht. So ist es überall in unserem Leben.

 

Genau genommen sind es die Unfähigkeit, die Tatsachen positiv zu sehen und unsere Gewohnheit, uns gegen alles zu sträuben, was fordernd oder unangenehm ist, die unser Leben problematisch machen. Würden wir, statt alles, was uns beunruhigt und belastet, abzulehnen oder zu verdrängen, genauer hinsehen und uns ehrlich fragen: worin genau besteht mein Problem, dann könnten wir die Lösung, die es ja immer gibt und die meistens in einer Änderung unserer Einstellung liegt, finden und vernünftig reagieren.

 

 Das Geheimnis weiser Menschen besteht in der Erkenntnis, dass in unserer Lebenswirklichkeit ein höherer, für uns allerdings meist unbegreiflicher Sinn liegt. Dass also alles, was uns begegnet, richtig ist und unsere vermeintlichen Probleme eigentlich gar keine sind, sondern wichtige Steuerungsimpulse aus jenem Bereich, der jenseits unserer Erkenntnismöglichkeiten liegt und der oft auch „göttlich“ genannt wird.

 

Deshalb heißt die Devise, wenn es schwierig wird: bleib entspannt und mach kein Problem daraus. Ändere, was du ändern kannst, und akzeptiere, was sich nicht ändern lässt.

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