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Denken

 

Einer der berühmtesten Sätze in der Philosophie lautet: „cogito, ergo sum“: „ich denke, also bin ich“. Descartes, von dem er stammt, wollte damit zwar nicht speziell etwas über das Denken sagen, sondern einen Existenzbeweis erbringen. Dennoch weist er uns damit auch auf die existenzielle Bedeutung des Denkens hin. Wir wissen: je klarer wir denken können, desto präsenter sind wir in unserer Welt und desto bewusster können wir uns nicht nur an ihr erfreuen, sondern sie auch in unserem Sinne gestalten.

Die Fähigkeit, bewusst zu sein und bewusst zu  werden, ist (wahrscheinlich) der entscheidende Unterschied zwischen uns Menschen und der übrigen Welt, und von ihr hängt auch der subjektive Wert unseres Lebens ab. Uns unserer selbst oder zum Beispiel dessen, was wir Glück nennen, bewusst zu werden, ist die Folge eines Denkprozesses, sodass man auch im Umkehrschluss sagen kann, wenn wir nicht oder nicht mehr klar denken können, sind wir auch nicht in der Lage, Glück    (oder natürlich auch Unglück) zu erkennen. Mit anderen Worten: dann haben wir nichts von unserem Leben. Auch der Satz: „Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß“ erinnert uns hieran. Wenn unser Denken ausgeschaltet ist, existieren wir subjektiv nicht. Das weiß jeder, der einmal eine Narkose bekommen hat. Zwar sind wir auch dann vorhanden, wenn wir bewusstlos sind, allerdings nicht in jener Welt, in der wir uns jetzt und heute als existent erkennen können.

Normalerweise denken wir nicht weiter über die Tatsache nach, dass wir klar und bewusst denken können. Wir nehmen diese Fähigkeit als selbstverständlich hin, und werden uns ihrer nur dann bewusst, wenn wir philosophieren (d.h. etwas über uns selbst und unsere Welt zu erkennen versuchen) oder wenn wir feststellen, dass unser Denkvermögen nachlässt. Möglicherweise beginnt es damit, dass wir manchmal nicht so klar, scharf und konzentriert denken können, wie wir möchten, oder/und dass wir oft unaufmerksam, vergesslich oder zerstreut sind. Möglicherweise lässt sogar das Interesse für die alltägliche Realität auffallend nach (was vor allem unseren Mitmenschen auffällt). Oder wir werden „nur“ etwas schusselig und beginnen, dem bekannten „zerstreuten Professor“ zu ähneln.

Solche Probleme treten vor allem im fortgeschrittenen  Alter auf, wenn - abgesehen von einem gewissen  natürlichen Abbau - die zunehmende Verschlackung aufgrund von Leber- und Nierenschwäche, chronischen Krankheitsbelastungen, Säuren,  Umweltgiften und zu hohem Stress bestimmte Funktionen des Zell- und Nervensystems blockieren. Sie werden aber auch bei Kindern beobachtet, die psychisch (Familie, Schule) oder geistig (Unterhaltungsindustrie!) überfordert sind oder irgendwelchen Giften oder Schädigungen ausgesetzt sind (Nahrung, Umwelt, chemische Substanzen,  Schwermetalle, Medikamente, E-Smog,).  

Wichtig ist es, schon die ersten Anzeichen für das Nachlassen der Geisteskraft ernst zu nehmen und diese negative Entwicklung zu stoppen. Dazu müssen viele krank machende Gewohnheiten und belastende Lebensumstände (s.o.) beendet bzw. geändert werden. Wichtig sind der Abbau von Stress, die Reduktion sinnloser Tätigkeiten, gesunde und vitaminreiche Ernährung, Ruhe und möglichst eine naturheilkundliche Behandlung. Dass diese Therapie erfolgreich sein kann, ist vielfach bewiesen. Sie erfordert allerdings große Konsequenz und ein Bewusstsein für die Gefährlichkeit dieser unerfreulichen Entwicklung, die bekanntlich in der Demenz enden kann.

Thema von Floriplex Nr.8

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